Cádiz - die älteste Stadt Spaniens ...

... unser Heimat-Kontinent hat uns wieder.

 

Der späte Sonnenaufgang in Europa bietet uns nochmal ein Anlegemanöver vor  der herrlichen
Kulisse des beleuchteten Hafens und der nahen Stadt mit seinen vielfältigen Lichtern.
Die AIDAcara liegt bereit an der Pier. Der Liegeplatz davor ist für die Mein Schiff reserviert und
somit etwas schwieriger anzufahren.

 

Mit der Unterstützung der Seitenstrahlruder des Schiffes und dem erfahrenen Kapitän, bereitet
dieser Umstand wenig Probleme.

Nachdem die "Mein Schiff" die AIDA parallel passiert hat, drücken die Seitenstrahlruder das Schiff
sanft gegen die Fender der Pier. Die Anlege-Helfer der Hafenverwaltung nehmen die Festmacher-
Trossen an und legen diese über die Poller.
Mit den Winschmotoren werden die Festmacher dichtgeholt, das Schiff ist sicher fixiert.

 

 

Impressionen - Hafen von Cádiz

 

 

Cádiz, die Hauptstadt der Provinz Cádiz in der Region Andalusien in Süd-Spanien mit
ca. 125.000 Einwohnern.

Die Stadt liegt, an der Atlantikküste, auf einer Landzunge, in der Bucht von Cádiz,
die wiederum zum Golf von Cádiz gehört.

Die Altstadt mit den Vierteln El Pópulo, La Viña und Santa María steht in starkem Kontrast zu den
Hochhäusern der modernen Neustadt. Das Stadtbild wird durch viele kleine Plätze geprägt.

Die Einwohner von Cádiz werden in der Landessprache Gaditanos genannt.

Im Gegensatz zu den Orten innerhalb der Provinz ist das Klima vom Meer geprägt.
Im Sommer sind Temperaturen um 30 Grad angenehm.
Der Atlantik und der Wind bestimmen das Klima.

Bei Wind aus westlicher Richtung liegen Temperaturen um 30 Grad, bei Levante, einem heißen
Ostwind
vergleichbar mit dem Föhn der Nordalpen, werden über 40 Grad Celsius erreicht.
Selbst am Strand ist es manchmal unangenehm, denn der meist starke Wind wühlt den Sand auf
und bläst
ihn über den Strand.
Im Gegensatz zu den anderen Stränden ist der Strand Playa de la Victoria durch die

Bebauung relativ gut vor dem Wind geschützt.
Die Perioden des Levante können bis zu einer Woche andauern.

Im Winter liegen die Temperaturen tagsüber bei 12° bis 18° C.
Abends lässt es die hohe Luftfeuchtigkeit kälter erscheinen, als es in Wahrheit ist.
Heute, am 4. April 2013 scheint noch Winter zu sein.
Die Temperatur liegt bei 13° C und es regnet.

Ob der heutige, gebuchte Ausflug ein schöner sein wird?

   

Cádiz gehört zu den ältesten Städten Westeuropas.
Der Legende nach wurde die Stadt durch Herakles gegründet; darauf beruft sich noch heute das
Stadtwappen mit der Inschrift „Hercules Fundator Gadium Dominatorque“
(Herkules, Gründer und Herrscher von Cádiz).
Geschichtlich gesehen wurde Cádiz von phönizischen Kaufleuten als Umschlagplatz gegründet.
Die phönizischen Kolonisten erkannten die günstige Lage der Insel (erst im 17. Jahrhundert wurde
sie zu einer Halbinsel) an der Mündung des Guadalete, in der Nähe des an Silber reichen Tartessos.
Der römische Historiker Velleius Paterculus gab als Zeitpunkt der Grundsteinlegung „80 Jahre nach
dem Trojanischen Krieg“, also etwa 1100 v. Chr. an; archäologisch konnte eine Besiedlung des
Gebiets
jedoch erst ab der Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. nachgewiesen werden.

Arcos de la Frontera ist eine Stadt in der Provinz Cádiz.
Arcos ist der Hauptort der weißen Dörfer, und vor allem die Altstadt,
die auf einem steilen Felsen oberhalb des Flusses Guadalete liegt, ist eine Touristenattraktion.

   

 

In der Altstadt finden sich die engen Gassen mit weißgetünchten Häusern, die charakteristisch für die
weißen Dörfer sind; in Arcos fallen dazu die vielen Stützbogen auf,
die über den Gassen die Häuser verbinden.

Herz der Altstadt ist die Plaza del Cabildo.
Sie wird von Rathaus, Parador und der Kirche Santa Maria de la
Asuncíon begrenzt,
auf der offenen Seite bietet sich eine schöne Aussicht auf den Fluss Guadalete.

Hinter dem Rathaus liegt das Schloss, erbaut von den Arabern im 11. Jahrhundert.
Entlang der Hauptstraße gelangt man zu einer zweiten großen Kirche, San Pedro, die im gotischen
Stil erbaut wurde. Sie wurde im 16. Jahrhundert an die Stelle einer maurischen Burg errichtet.

 

Die weißen Dörfer sind in diesem tristen Grau nicht zu erkennen. Wir quälen uns im strömenden
Regen
durch den Ort. In weiser Voraussicht hat Judith, unsere TUI-Reiseleiterin, einige Folien-Cape´s
organisiert, mit denen wir wir uns vor dem Regen etwas schützen können.
An fotografieren ist natürlich nur aus geschützten Positionen zu denken und die sind rar.

 

Die Bar Farito mit einem gefliesten Werbeschild der TIO PEPE-Bodega.

 

Der einheimische Reiseführer zündet sich unter dem schützenden Dach der Bar Farito, wo wir
einen starken Regenguß abwarten, eine Zigarillo an und tröstet uns,
das dieser Regen hier nur selten ist.
Allerdings haben Niederschläge in den vergangenen 3 Tagen ganze Landstriche überflutet.

  Hier werden die spanischen Lottoscheine zum Kauf angeboten.

Keiner hat mehr Lust weiter zu gehen, aber wir müssen den Treff-Zeitpunkt mit dem Bus noch
abwarten, der den Ort, wegen der strengen Parkverbotregeln, wieder verlassen mußte.

Das nächste Ziel ist die eingeplante Sherry-Bodega in Jerez de la Frontera.

Jerez de la Frontera ist eine Stadt in der spanischen Region Andalusien
nahe der Costa de la Luz. Sie hat ca. 212.000 Einwohner und gehört zur Provinz Cádiz.
Der Namenszusatz de la Frontera („an der Grenze“) hinter vielen Orten weist die Region um
Jerez als
lange umkämpftes Gebiet zwischen Mauren und Christen aus.
Auf diese Grenze zwischen den beiden Gebieten bezieht sich die Bezeichnung "de la Frontera".

Jerez ist die Heimatstadt des berühmten Sherry, der auf Spanisch (vino) Jerez heißt.
Das in anderen Sprachen geläufige Wort Sherry stammt von der alten Aussprache des Namens
der
Stadt Xerez (sprich: Scherez), die sich aus der arabischen Bezeichnung der Stadt,
Sherish, ableitete.
Als die Engländer den Likörwein aus Jerez kennenlernten, war noch der alte Lautstand
erhalten,
aus dem sie das Wort „Sherry“ ableiteten, was sich bis heute erhalten hat.

In Jerez befindet sich die weltbekannte Königlich-Andalusische Reitschule.

Jährlich findet Ende Februar/Anfang März das renommierte Flamenco-Festival
(Festival de Jerez) statt.

Mitte Mai folgt ein Reiter- und Pferdefestival (Feria del caballo).

 

Wir besuchen die RT-Bodega von José Estevez.
Bodega bezeichnet ein kellerähnliches, ebenerdiges Weinlager und diese hier soll eine "Kleine" sein.

 

Die Gebäude aber mit Ihrer Ausstattung, den Antiquitäten, der Menge der eingelagerten Weine, der
Produktionsstätten,der Ländereien, der Pferdställe lassen einen unermäßlichen Reichtum vermuten.

  

 

Bei der Führung durch die "überirdischen" Weinkeller erfahren wir von der Spezialistin des Hauses
einiges über die Produktion der vielen verschiedenen Reifestufen des Sherry.

Geradezu erfürchtig hören wir den Erläuterungen zu, in den Gängen mit den hochgestapelten,
sicherlich
300 Liter-Fässer, in unzähligen Reihen.

 

Der größte Unterschied zwischen Wein und Sherry ist, dass der Sherry unter einer Schicht Flor reift.
Die Flor sind Inseln spontan entstandener Hefezellen, die im Laufe der Zeit die ganze Oberfläche
des Weins im Fass bedecken. So wird der Vino vor der Luft geschützt, wodurch keine Oxidation
entstehen kann. Nach etwa fünf Jahren haben die Vino`s ihren charakteristischen Geruch
und Geschmack angenommen
 

 

Im wahrsten Sinne des Wortes - die Probierhalle - aber hier werden sicherlich andere gewichtige
Zusammenkünfte und Versammlungen stattfinden, als nur Sherry-Proben für Touristen.

   

Bernsteinfarben, (ölig)-flüssig und mit dem typischen Geschmack von Honig, Trauben und Rosinen,
diese Vorstellung haben wir vom Sherry, dem flüssigen Gold der Spanier aus Jerez de la Frontera.
Wir haben erfahren, dass in der Bodega von José Estevez über 20 Sorten Sherry produziert werden.
Die erste Probe "La Guita" ist ein klarer, trockener Sherry, der sich sicherlich hervorragend als
Aperitif vor dem Essen eignet. Dieser Sherry-Typ war uns bisher nicht bekannt.
Die beiden anderen Proben gingen dann in die uns bekannte Richtung, von denen wir auch
2 Flaschen aus dem Bodega-Shop mitgenommen haben, bernsteinfarben, medium und halbsüss.

   

 

 

 

In den Stallungen und dem Freigelände, haben wir die Andalusischen Pferde bewundern können.
Die Andalusier sind sehr mutig, gelehrig, treu und sensibel - sogenannte Ein-Mann-Pferde,
die charakterlich personenbezogen sind.

Dort ist uns eine Hunderasse erläutert worden, die "Ratonero Bodeguero Andaluz" genannt wird.
Übersetzt bedeutet das "Andalusischer Weinkeller-Rattenfänger".
Dieser 40 cm große und 8 kg schwere Gebrauchshund wird als "Rattler" gehalten.
Seine Aufgabe ist
es
Gutshöfe, Lagerhallen und Stallungen frei von Mäusen und Ratten zu halten.
Er ist ausgesprochen intelligent und zeigt in der Familie sein freundliches Wesen.

 

Zurück im Hafen freuen wir uns auf ein frisch gezapftes Bier und ein Erholungsschläfchen.

 Am späten Nachmittag beginnt die nächste Schau - die hinter uns liegende AIDA legt ab.

 

Die AIDA verfügt über kein Seitenstrahlruder und kann nicht selbstständig von der Pier ablegen.
Deshalb wird sie von 2 Schleppern vom Liegeplatz gezogen ...

 

  ... und im freien Wasser gedreht, bis sie in Fahrtrichtung aus eigener Kraft den Hafen verlassen kann

 

 Als nächstes Schiff folgt die "Rotterdam", die an der Schmalseite des Hafens liegt.
Dieses Schiff verfügt über kräftige Seitenstrahlruder und ist nicht auf die Hilfe der Schlepper angewiesen.

 

Langsam dreht sich das Schiff von der Pier weg, bis es mit dem Bug zur Hafenausfahrt steht und
mit Fahrt voraus aus dem Hafen fahren kann.

 

Jedes Schiff verabschiedet sich mit lautem Tuten und es ist offensichtlich, dass die Kapitäne ihren
Spaß an diesem Abschiedsgedröhne haben.

Die Mein Schiff 1 folgt mit dem schwierigsten Manöver, denn sie ist vorwärts eingelaufen und muß nun
im Hafenbecken drehen, um vorwärts aus dem Hafen fahren zu können.
Deutlich kann man sehen, wie die kräftigen Seitenstrahlruder das Wasser aufwirbeln und das blaue
Wasser durch den aufgewirbelten Grund braun färben.

 

In Augenhöhe mit einer Kirchturmspitze, der Dachwohnung eines Hochhauses und dem
Ausleger eines riesigen Verladekrans ein Wendemanöver zu erleben verursacht Gänsehaut-Kribbeln.

 

   

... und dazu die Darbietung einer hervorragenden Sängerin mit dem Lied "Große Freiheit"
- Ein unvergeßliches Erlebnis -

  

Die drei Ablegemanöver von Kreuzfahrtschiffen mit unterschiedlicher Ruderausstattung waren für
uns ein wahrhaft seltenes und beeindruckendes Schauspiel.
Schiffe so groß wie die höchsten Häuser dieser Stadt, um die 250 m Länge,
mit einem Wendemanövern in diesem relativ kleinen Hafenbecken - gigantisch!

 

 

Der Lotse begleitet die Mein Schiff 1 aus dem Hafen - damit ist
Cádiz für uns schon wieder Kreuzfahrtgeschichte - der letzte Hafen auf unserer Reise zum Genießen.
Das letzte Ziel - Palma - wird nur von Abreisehektik beherrscht sein.