Über einen Seetag nach La Romana - Dominikanische Republik
Heute an diesem Seetag erwartet uns eine Einladung zum Repeater-Treffen.
69° W - ist der westlichste Längengrad (fast) und 18° 27' der nördlichste Breitengrad (in der Karibik),
die wir auf dieser Reise erreichen werden. Von hier aus geht es wieder Richtung Süden/Osten
und ab Barbados nach Nord/Osten.
Zwischen Tortola und La Romana haben wir , wegen der weiten Entfernung, einen Seetag oder
Schiffstag, wie es eben nennen mag - also viel Ruhe, Schiff erkunden oder seine Fotos
ordnen und sichern.
Der gestrige Abend war wieder etwas länger, also müssen wir den Morgen später beginnen.
Um 10:00 Uhr schließt der Ankelmannsplatz sein Frühstücksbuffet, so bleibt, für Langschläfer,
noch das Bistro La Vela. Dort gibt es bis um 11:00 Uhr Frühstück.
Wir ziehen es vor, nach einem Schiffsspaziergang, einen Platz im Bereich der Naschbar
einzunehmen und bei einem Cappuccino die Fotos auf dem Laptop zu ordnen und sichern.
Der aufmerksame Betrachter möge bitte verzeihen, dass der Kompaß den momentan falschen
Kurs anzeigt, weil er an einem anderen Tag fotografiert wurde. Aber er paßte gerade
in unsere Aufenthaltsbeschreibung, weil er von der Naschbar aus zu sehen ist.
Das Schiff fährt zum jetzigen Zeitpunkt, von Tortola nach La Romana, einen Westkurs.
Der Kompaß zeigt jedoch einen Süd-Südost-Kurs an, den wir erst am nächsten Tag auf dem
Weg nach Grenada einschlagen.
Von hier aus kann man gut die Shufflebord-Spieler beobachten. Bei diesen Spiel werden mit einem
Schrupper ohne Haare (ähnlich), flache, runde Plastikscheiben, ca. 100x15 mm groß, mit einem
dosierten, kräftigen Schub über das Deck befördert und sollten in einem der bezifferten Felder
liegen bleiben. Je höher die erreichte Ziffer, umso besser die Wertung. Es spielen zwei
Mannschaften gegeneinander, die Eine mit roten, die Andere mit blauen Scheiben.
Nachmittags treffen wir uns wieder in der Überschaubar bei alkoholfreiem Cocktail, Aperol-Sekt, ein
Carib-Bier oder einem Weissbier. Rosmarie hat bei einem Koch ein par Reiskörner bekommen.
Mit einem Reiskorn im Weissbier wird die Kohlensäure reduziert und ergibt immer eine
kleine Schaumkrone im Glas.
Jetzt wird es Zeit, dass wir uns fein machen, Christel, Ulli, Rosmarie und Dieter (ich),
sind zu einem Repeater-Treffen eingeladen.
Wir sind also Wiederholungstäter einer Kreuzfahrtteilnahme auf einem Mein Schiff und für diese
Repeater gibt es um 17:00 Uhr einen kleinen Sekt-Empfang, mit Kapitän, Reisedirektor,
Offizieren und dem Starsänger des Theater-Ensembles - und ein feines Buffet.
Der Reisedirektor und der Kapitän Dimitris Papatsatsis danken allen Repeatern im
Namen derTUI-Cruises GmbH für die Treue zur Wiederholungsbuchung und sie
werden auch in Zukunft bemühen den Ruf von Wohlfühl-Kreuzfahrten zu erhalten.
Übrigens - ein Repeater hat bereits 9x an einer Mein Schiff-Kreuzfahrt teilgenommen.
Die Schnitzkünste mit Melonen der Kochcrew sind immerwieder bewundernswert.
Zu Abend essen wir im Ankelmannsplatz "Woktopf" - am speziellen Wok-Buffet sucht man sich die
einzelnen Zutaten für sein gewünschtes Abendessen aus, reicht das "Rohmaterial" dem
Küchenpersonal, der Koch bereitet es zu und ein Kellner serviert das leckere Wok-Essen am Tisch.
Anschließend nehmen wir noch einen Absacker in der TUI_Bar, zu sechst, mit Gaby und Harald,
die beiden gehen danach noch in die Abtanzbar.
Wir müssen früher ins Bett, um für den morgigen Ausflug ausgeschlafen zu sein.
Nationalflagge der Dominikanischen Republik
La Romana, unser Zielhafen, liegt zirka 90 Autominuten östlich von Santo Domingo und ist mit
über 200.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt der Dominikanischen Republik.
La Romana wurde 1917 gegründet, um den Anforderungen der Central Romana Corporation,
einem noch heute aktiven Zuckerhersteller, gerecht zu werden.
Heute ist die Gegend um La Romana, aufgrund ihrer herrlichen Sandstrände und der vielen
Golfplätze, eine hochentwickelte, florirende Tourismusregion.
Auch wohlhabende Dominikaner verbringen hier gerne ihre Zeit.
Erst 2002 wurde der Hafen von La Romana nach einem aufwändigen Umbau wieder geöffnet.
Der Liegeplatz der Mein Schiff 1 liegt im Rio Dulce und der Bug reicht fast an die Brücke einer
Hauptverkehrs-Straße über diesen Fluß. Das Anlegemanöver stelle ich mir interessant vor
und stehe schon um 06:00 Uhr auf dem Oberdeck.
Die Pier gegenüber von unserem Liegeplatz ist der Frachthafen.
Am Hafenausgang stehen bereits Fahrzeuge für den Touristen-Transport bereit.
Um 08:00 Uhr ist die Treffzeit für den Ausflug nach Casa de Campo und Altos de Chavón.
Also bleibt nur noch ein kurzes Frühstück im Cliff 24 bis zum Treff in der TUI-Bar auf Deck 6.
In den 70er Jahren wurde der sportliche, touristische Komplex "Casa de Campo" erbaut.
Diese Anlage, ein Golf- und Polo-Resort, eine All-inclusive-Anlage mit 9 Restaurants, 14 Pools und
sogar einem eigenen Flughafen, ist eine der touristischen Hauptattraktionen der Region.
Altos de Chavón, ist der Nachbau eines Dorfes aus dem 16. Jahrhundert. Es wurde in den 70er
Jahren erbaut und kostete rund 35 Millionen Dollar. Der Entwurf stammt von Robert Cappa,
der schon viele Filmkulissen erbaute. Heute ist diese Künstlerkolonie auch eine touristische Attraktion.
Mittelpunkt des Dorfes ist das griechische Amphitheater für bis zu 5.000 Besucher.
Internationale Künstler, wie Frank Sinatra und Julio Eglesias gaben hier schon Auftritte.
Unser deutschsprechender Reiseführer, Geronimo, erzählte, dass auch namhafte Künstler aus
Architektur und Baugewerbe, die zu Gast in diesem Resort waren,
mit Rat und Tat am Bau des Dorfes beteiligt waren.
Die verwendeten Baumaterialien, die auch zur Idee des Dorf-Baues beitrugen, stammen aus den
Sprengungen, die notwendig waren für den Bau einer Brücke über Rio de Chavón.
Das Gebiet um den Rio de Chavón ist auch die Heimat eines Condors, eigentlich ungewöhlich,
da der Condor an sich in den Anden beheimatet ist.
Wir sind froh, dass uns diese (weiter oben) schöne Foto gelungen ist.
Die Folklore-Gruppen versuchen den Gästen ein wenig Tradition zu vermitteln.
Ein weiterer Mittelpunkt des Dorfes, die St. Stanislaus-Kirche.
Was in einem solchen Künstlerdorf nicht fehlen darf ist ein Handwerk-Museum der Ureinwohner.
Auch die alten Handwerks-Traditionen werden gepflegt,
wie diese Weberei mit den alten Maschinen belegt.
Der zweite Teil unseres Kultur-Ausflugs sollte eine Flußfahrt auf dem Rio de Chavón sein.
Eine tolle Idee, oberhalb der Staustufe eines Wasserkraftwerkes, in unberührter Natur des Flußlaufes.
Allerdings war die Ankündigung - Flußfahrt auf dem Nachbau eines "Mississippi-Raddampfers" -.
Aber wie ein Raddampfer sieht diese Gefährt nun wirklich nicht aus.
Vielleicht ist der Radampfer unter einer zu niedrigen Brücke durchgefahren!?
Das Aufschlagen der Kokosnüsse für die Trinköffnung und das spätere Aufschlagen, um das
Fruchtfleisch auszukratzen und zu essen, sah urig aus. Aber ob das so hygienisch war? - nein danke.
Der arme Rudergänger, bei dem einsetzenden Platzregen saß er außerhalb der Überdachung und
ließ cool den Regenguss über sich ergehen. Weil er die Motorsteuerung nicht loslassen konnte,
mußte er den Regenmantel mit einer Hand anziehen und war nur so vom Regen geschützt.
Den Liegeplatz im 45°-Winkel anfahren, der Helfer springt mit der Leine an Land, befestigt diese an
einem Baum, der Rudergänger dreht den Außenbordmotor nach Backbord und schiebt das Heck
des Flosses parallel zum Ufer - perfektes Anlegemanöver.
Jetzt wissen wir wie sich Regen in der Karibik anfühlt. Lange mußten wir beim Parkplatz, bei einem
Supermarkt unter den Markisen stehen. Der Regen wollte nicht aufhören.
Einer der mit uns wartenden Offiziere orderte vom Schiff Plastikfolien-Capes,
die er an alle Wartenden verteilte.
Heute war Abreise-Anreisetag, mit neuen Passagieren, also mußte für Alle, nach Vorschrift,
wieder eine Seenotrettungsübung durchgeführt werden. Durch die vielen Kinder war diese Übung
etwas lebhafter als die an unserem Anreisetag, aber wir haben viele neue Gesichter gesehen -
schaun wir mal wie's wird.
Der Brüller des Tages war die Bootsfahrt mit einem nachgebauten Mississippi-Raddampfer.
Durch irgendetwas muß der geschrumpft sein, oder unter eine zu niedrige Brücke durchgefahren
sein und war nur noch ein überdachtes Floss.
Sonnenuntergang hinter der Zuckerfabrik von La Romana.
Ein lehrreicher und anstrengender Tag klingt aus. Wir sind froh heute nicht soviel Sonne erlebt zu haben,
aber dieser viele Regen wäre auch nicht nötig gewesen.
Abfahrt ist um 19:00 Uhr. Wenn wir morgens aufwachen sind wir schon wieder mitten im Karibischen Meer.