Die ersten drei Seetage (von 6 Tagen) - mit Kurs auf  Madeira.

6 Tage auf hoher See - mit Ziel Madeira.

Jeder wartet mit Spannung darauf, welche Gefühle im einem aufsteigen, mehrere
Tage auf "Hoher See" zu fahren ohne Land zu sehen.

Als wir morgens aufstehen, liegen schon 250 Seemeilen von Babados aus hinter uns.

Wir sind etwas traurig, die Karibik hinter uns gelassen zu haben - aber wir kommen bestimmt wieder.

Gestern Abend, als wir in unsere Kabine kamen lag auf dem Kopfkissen eine Info-Karte:
Zeitumstellung um 02:00 Uhr - Uhren bitte eine Stunde vorstellen.

In der letzten Woche haben wir im Treppenhaus Kapitän Dimitries Papatsatsis und den 1. Offizier,
seinen
Vertreter, getroffen. Während einer kurzen Unterhaltung haben wir von unserem Segeltörn
im Gebiet Korfu -
Ionisches Meer erzählt, wobei wir auch in Mourtos mit den Syvota-Inseln anlegten.
Mourtos liegt unmittelbar neben Igouminitsa, der Heimatstadt des Kapitäns.

Er war sehr erfreut unverhofft an seine Heimatstadt erinnert zu werden. Er notierte spontan unsere
Kabinennummer und versprach uns eine Einladung zur Besichtigung der Kommandobrücke.
Jetzt waren wir freudig überrascht, zumal wir schon mal gefragt hatten, ob ein Besuch auf der
Brücke
möglich wäre, was mit bedauern verneint worden war.

Am gestrigen Tag fanden wir in unserer Kabinenpost ein offizielles Einladungsschreiben der
"Concierge Mein Schiff 1", mit der Bitte, uns am 27.03. um 17:15 Uhr in der X-Lounge einzufinden.
Toll.
Kamera darf mitgebracht werden - Filmen wäre nicht erlaubt.

 

Wir haben einen Tribünenplatz um eine Zeit lang beim Shuffleboard-Spiel zuzuschauen.

 

Der Besuch auf der Brücke beschäftigt uns gedanklich natürlich den ganzen Tag.

 

Wir schlendern ziellos durch das Schiff. In der Naschbar fällt uns ein zur Rezeption zu gehen, um den
letzten großen US-Dollar-Schein einzutauschen in kleine Scheine,
als Trinkgeld für den "Mitarbeiter des Tages".

Auf dem Sonnendeck, mit Blick voraus, üben wir schon mal die Aussicht von der Brücke.

Um 16:00 Uhr machen wir uns in der Kabine "landfein" für den Besuch beim Kapitän.
Die Kamera wird nochmal kontrolliert, Reisepaß einstecken für die Personenidentifikation,
dann machen
wir uns auf den Weg zur X-Lounge.
Es sind mehrere Leute eingeladen, alle werden mit dem Körperscanner, zur Sicherheit,
abgetastet und
anschließend zur Brücke geführt.
Der erste Eindruck - ein Blick durch die kleinen Fenster in Fahrtrichtung.

 

   

Der Co-Kapitän spricht die einleitenden Worte und der Kapitän kommt lächelnd, wie immer,
auf uns zu.
Zuerst werden die Besucher gebeten nichts anzufassen,
keine Schalter zu betätigen und keine Tasten
zu drücken.
Beeindruckt von der Atmosphäre auf der Brücke, wir stehen alle wie in einem fremden
Wohnzimmer,
schüchtern in einem Rudel zusammengedrängt.

Der Kapitän lockert, mit ein paar lustigen Anekdoten, die Situation etwas auf - wie wir wissen hat
TUI-Cruises neben der Mein Schiff 1 und der Mein Schiff 2 nun in diesen Tagen
die Mein Schiff 3
in Betrieb genommen und ein kleiner Junge antwortete auf die Frage des
Kapitäns,
was er denn einmal werden möchte, er möchte Kapitän auf der Mein Schiff 25 werden.

 

Der Autopilot auf der linken Seite und der Kartenplotter, der den vorgegebenen Kurs anzeigt.

Der Hauptsteuerstand mit allen Informationen für den "Rudergänger" -
(ob sich diese Funktion auf einem Kreuzfahrtschiff auch so nennt?)

 

Der Kursdaten-Kontroller und das Radargerät für die Navigation bei Nachtfahrten
oder
allgemein bei schlechten Sichtverhältnissen.

 

Aber es ist doch sehr beruhigend, dass ein Kreuzfahrschiff nicht nur Automaten anvertraut wird,
sondern alles immer mit ausreichend Personal überwacht wird.

 

Auch der stationäre Peilkompass gehört, in zweifacher Ausführung, zur Schiffs-Grundausrüstung.

   

Wir haben für den Kapitän einige Segelbilder von seinem Heimatort Igomenitsa auf einen
SD-Chip abgespeichert, den wir ihm als
Dankeschön für die Brücke-Besichtigung überreichen.
Ein letzter Blick vom Außenstand der Brücke, von wo aus dem Rudergänger
die Außensituation beim Anlegen in einem Hafen per Funk mitgeteilt wird.
Wir dürfen uns wieder zurückziehen und deshalb suchen wir unseren
Bekanntenkreis in der Tapas-Bar.

 

 

Rund 500 Seemeilen sind wir bereits von Barbados entfernt - noch 2100 Seemeilen bis Madeira.

Ab 02:00 Uhr wird die Bordzeit wiederum um eine Stunde vorgestellt.
Eine entsprechende Info-Karte liegt auch heute wieder auf dem Kopfkissen.

Es ist unangenehm, berichten zu müssen, dass man nichts getan hat - aber Seetage sind
Faulenzer-Tage.
Zuhause kommen wir nicht oft dazu, aber hier - greift man zu einem Buch
und
sucht eine gemütliche Ecke.
Die Tapas-Y-Mas-Bar bietet sich hierzu an. Sitzen, halb liegend, in den großen Korbsesseln,
kann man
gleichzeitig den ganzen Raum überblicken - wird aber auch sofort von
Anderen gesehen.
An den Seiten aber, wo jeweils zwei der 2-sitzigen Korbsessel mit den
hohen Lehnen zueinander stehen,
durch einen kleinen Cocktailtisch getrennt,
kann man perfekt abhängen und beim Lesen sogar einschlafen.

 

 

Nach kurzer Zeit zieht es uns nach draussen in den offenen Bereich der Tapas-Y-Mas-Bar,
wo im Heck
das Kielwasser gurgelt und rauscht.

   

Wir sind immer auf der Suche nach interessanten Fotomotiven, dabei treffen wir auf Harald,
der mit seinem neuen Fotoapparat, den er auf St. Lucia gekauft hat, auf Motivsuche ist.

Eigentlich wollte er auf St. Lucia nur einem Film für seinen alten Fotoapparat kaufen,
aber der Händler schüttelte
nur mit dem Kopf, also hat er gleich einen neuen Apparat gekauft.

   

 

Das Foto erinnert mich an : "The shadow on the wall tell's me the sun goes down"
- eines meiner Lieblingslieder aus der Country-Music.

Die beliebtesten Motive sind aber immerwieder die herrlichen Sonneuntergänge.

 

 

Für den nächsten Tag nehmen wir uns vor einen Sonnenaufgang zu filmen.

 

Es könnte klappen, weil zu dieser Zeit und auf diesem Längengrad um ca. 07:00 Uhr die Sonne aufgeht.

Aber wahrscheinlich wird uns auch in dieser Nacht wieder 1 Stunde geklaut.
... und so ist es!

Beim Aufwachen die Uhren eine Stunde vorstellen, kurze Katzenwäsche, die Kamera kontrollieren,
frischen Akku einsetzen und um 06:00 Uhr sind wir beide auf dem Sonnendeck, auf der Suche
nach einem geschützten Platz. Mit einem scheinbaren Wind von 32 km/h zieht es ganz ordentlich.

Neben den "Wohlfühlinseln" finden wir den idealen Platz für die Kamera-Aufstellung

   

Alles ist eingestellt - nun wird der Start-Zeitpunkt für das Sonnenaufgangs-Video abgewartet.

 

Das Wolkenband oberhalb vom Horizont teilt den Sonnenaufgang in zwei Hälften.

 

Auf dem Pooldeck beginnt die Deck-Crew mit dem Aufstellen der Liegestühle. Nach dem Frühstück
beginnt der "Run" auf die Liegestühle. Das Reservieren der Liegen mit Handtücher-Drauflegen wird an
Bord der Mein Schiff 1 nicht zugelassen, die Kontrolleure entfernen nach 30 Minuten die Reservier-
Utensilien mit einem schriftlichen Hinweis, dass die Liege im festgelegten Zeitraum nicht belegt war.

  

 

 Zurück zur Kabine

   

Unsere Kabine auf Deck 8 (Muschel - jedes Deck hat ein Grafik-Symbol)


 

Auf dem Rückweg zur Kabine gehen wir durch die Buffet-Restaurants La Vela und
Ankelmannsplatz, alles ist für die Passagiere vorbereitet.
Wir werden uns erst kultivieren, um dann gemütlich zu frühstücken.

 

 

Im "Ankelmannsplatz" zu dieser frühen Stunde - bereit zum Frühstücks-Ansturm.
Gekochte Eier - 5 oder 10 Minuten, Rühreier, Spiegleier, Speck, Würstchen ...
Das Frühstücks-Buffet im Ankelmannsplatz mit der riesigen Auswahl.

 

... und abends warme Speisen vom Schnitzel und Braten bis zum individuellen Wok-Topf.

Die halbe Wegstrecke nach Madeira haben wir schon bald hinter uns, ca. 1250 Seemeilen.

... und abends warme Speisen vom Schnitzel und Braten bis zum individuellen Wok-Topf.

Auf mehreren, großformatigen Schildern wird darauf hingewiesen, die Restaurants nicht mit
Badebekleidung zu betreten.

Trotzdem gibt es immerwieder Leute, die sich scheinbar noch nie in einem Spiegel betrachtet haben
und anderen Passagieren zumuten die verschwitzten Figuren während dem Essen zu betrachten.

Wir haben diese Kreuzfahrt gebucht, weil keine Garderobe mit "Schlips und Kragen" verlangt wurde,
aber deshalb muß doch niemand mit kurzen Hosen, Muskelshirt und barfuß ein Restaurant betreten.

Es ist anderen gegenüber rücksichtslos, anstößig - einfach eckelig.

 

 Das war Teil 1 - die ersten 3 Tage mit Kurs auf Madeira.
Klick zum Teil 2 - die nächsten 3 Tage mit Ziel Madeira.