Tortola, die Britischen Jungfern-Insel.

Wandern ist heute angesagt, aber...

... schon der erste Rundblick nach dem Frühstück läßt an diesem Vorhaben zweifeln.
Es ist äußerst warm, eine brütende Hitze und es regt sich kein Lüftchen.
Aber schau'n wir mal, dann seh'n wir schon ...
Mit so wenig Ballast wie möglich machen wir uns auf den Weg.

Am Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Europäer auf diese Insel aufmerksam, nachdem
sie 1493 durch Christopher Columbus zusammen mit der gesamten Inselgruppe entdeckt wurde.
Columbus benannte die Inselgruppe den 11.000 Jungfrauen zu ehren,
die im 4. Jahrhundert nach Christus der Legende nach durch die Hunnen ermordet wurden.

Zuerst versuchten die Spanier mehrmals diese Inselgruppe zu besiedeln, doch die ersten
dauerhaften Siedlungen waren die von Piraten wie Blackbeard oder Captain Kidd.
Anfang des 17. Jahrhunderts ließ sich Joost van Dyk auf Tortola nieder. Er war Kapitän eines
Kaperschiffs,
wobei er auch manchmal als Pirat bezeichnet wurde. Darüber hinaus baute
er Baumwolle und Tabak an und erbaute 1620 das "Fort Recovery" auf der Insel.

Die Niederlande nahmen die Insel 1621 erstmals in Besitz und gaben ihr den Namen "Tertholen".
Zur Sicherung
des neuen Kolonialsitzes erbauten sie noch im selben Jahr "Fort Tertolen".
Erst über 20 Jahre später wurde 1648

das heutige Road Town an der Road Bay als Hauptort von holländischen Siedlern gegründet.

1672 wurde Tortola und deren Nachbarinseln durch die Briten in Besitz genommen.
Sie legten Plantagen an.

So wurde hier für nächsten 150 Jahre mit Hilfe afrikanischer Sklaven Zuckerrohr angebaut.
Nachdem Mitte
des 19. Jahrhunderts durch die Briten die Sklaverei abgeschafft wurde,
gaben die weißen Grundbesitzer
den Zuckerrohranbau auf und verließen zumeist die Britischen
Jungferninseln während des dadurch
hervorgerufenen wirtschaftlichen Niedergangs.

1871 erhielt die Insel den Status einer britischen Kronkolonie,
bis ihr schließlich 1966 die innere Selbstverwaltung zugestanden wurde.

 

  Es gibt Gerüchte, der Name Tortola wäre auf die vielen Turteltauben, die es auf diesem Eiland gibt,
zurückzuführen, vielleicht auch wegen der vielen jungen Paare, die hier Urlaub machen.

 

Als wir das Schiff verlassen, sind nicht mehr viele Menschen unterswegs, die meisten sind sicherlich
schon
mit ihren Reisegruppen unterwegs. Also schlendern wir gemütlich über den Anlegesteg
und fotografieren
die Festmacher der "Costa Luminosa", die parallel zur Mein Schiff 1 liegt.
Speziell die Ratten- oder Mäusesperren über den Festmacherleinen bzw. Trossen, die unerwünschte
Nager abweisen - hindern sollen an Bord zu kommen.

 

 

Vor dem Hafeneingang stehen Touristenbusse für die noch Ausflugsgäste gesucht werden.
Wir lehnen ab - uns interressiert Road Town und eventuell der Wanderweg nach Nanny Cay.

 

Auf dem Weg zum Hauptort Road Town sehen wir das Regierungsgebäude der Britischen
Jungferninseln,
von denen Tortola die Größte ist.
Es ist bemerkenswert, dass auf Tortola ein absolutes Rauchverbot in der Öffentlichkeit, in Gebäuden
und
auch in Restaurants gilt. Auch an den Stränden ist das Rauchen verboten.
Es wird unbedingt empfohlen beim Landgang sich an dieses Verbot zu halten -
bei Verstößen werden sofort
drastische Ordnungsstrafen kassiert.

 

 

Rosmarie geht in einen der vielen Souvenirshops, um sich einen Hut als Schutz gegen die
brennende Sonne
zu kaufen und laufen dann ein Stück zum Strand.

 

Die weite Bucht sieht fantastisch aus - der Anleger mit den beiden Kreuzfahrtschiffen, der Anlege-Kai
für
die Ausflugsschiffe, im Hintergrund die Ankerbucht für Sportboote und das türkisfarbende Wasser.
Auf einer Bank sitzend genießen wir diesen herrlichen Anblick.

 

   

Nach Nanny Cay zu laufen lassen wir fallen - zu spät, zu weit, zu heiß, zu faul ...
Wenn man bedenkt, was wir auf den drei vorherigen Inseln schon alles gesehen haben, sollten wir
auch
mal  an unser Wohl denken und nicht überall gewesen sein wollen - das geht sowieso nicht.

 

Also drehen wir um, laufen zurück zur Stadtmitte, überqueren die große Kreuzung mit der einzigen
Verkehrsampel
aller 60 Jungferninseln und schlendern auf die andere Seite der Ortschaft
Richtung Marina.

Auf den Bildern oben sind im Hintergrund die grünen Masten zu erkennen an denen die Ampeln
montiert sind.
Wir hätten die Ampel auch gerne vorschriftsmäßig benutzt, aber nachdem wir den
Fußgängerknopf mehrmals
vergebens gedrückt haben, sind wir straffällig geworden und sind bei
rot über die Straße gegangen.

Vor einem großen Supermarkt sehen wir den Ausflüglerbus vom Hafeneingang parken.

 

Als Werbetechniker interessieren wir uns auch wie man in der Karibik mit Werbeschildern umgeht.

 

Segelboote in der Marina - regen uns immer zum Träumen an und wir vergleichen einen Segelurlaub
mit der jetzigen Kreuzfahrt - aber heute bleiben wir auf "Mein Schiff"

 

 

Die beiden riesigen Schiffe nebeneinander an dem schmalen Anlegesteg erinnern an zwei
Hochhäuser,
die viel zu nah aneinander gebaut wurden.

  

Zurück an Bord verfolgen wir ein Crewtraining mit den Rettungsbooten. Eine gute Gelegenheit,
die Boote
aus der Nähe und von Innen zu betrachten. Wenn dort 150 Personen
eingeladen werde, ist es sicherlich
auch nicht mehr gemütlich.

 

 

Die Costa neben uns legt ab und da beide Schiffe so nah beieinander sind, ist das ein seltenes
Schauspiel.
Die Passagiere können direkt der Schiffführung auf der Brücke ins Fenster schauen.

   

Harald hat sich auf einen Stuhl gestellt um über die Köpfe der vielen Leute Fotos zu machen.

Die Costa hat Road Town verlassen - wir können es uns in der Überschaubar gemütlich machen.
Um 18:00 Uhr legt die Mein Schiff ab - Kursziel Dominikanische Republik mit einem Seetag,
wegen der weiten Entfernung.

Wir beide gehen heute ins Atlantik zum Essen, also putzen wir uns etwas auf zum 5-Gänge-Fisch-Menü.

- Ein Seetag und dann La Romana -